Wie Myopie bei Kindern verlangsamt werden kann

Prevent myopia

Ist Myopie bei Kindern gefährlich?

Eine geringe Kurzsichtigkeit ist für ein Kind in der Regel kein Problem, aber wenn der Augapfel länger als 26 Millimeter (normal: 23 mm) wird, kann das im späteren Leben zu Problemen führen. Untersuchungen zeigen, dass eine hohe Sehschwäche (-6 Dioptrin und höher) in der Kindheit das Risiko erhöht, später im Leben eine schwere Sehbehinderung zu entwickeln. Ursache dafür ist meist eine kurzsichtige Makuladegeneration. Aber auch das Risiko einer Netzhautablösung und eines Glaukoms ist bei starker Kurzsichtigkeit erhöht. Frühzeitige Prophylaxe ist daher ausgesprochen ratsam.

Mein Kind ist kurzsichtig – was kann ich tun?

Neben neuen Therapieformen mit Atropin-Tropfen oder speziellen Kontaktlinsen ist die passende Kinderbrille das erste Mittel der Wahl zur Therapie einer bestehenden Kurzsichtigkeit bei Kindern. Um Sehschwierigkeiten und Kopfschmerzen in und außerhalb der Schule zu vermeiden, ist es wichtig, dass Kinder eine Brille tragen, die sie in allen Situationen unterstützt. So sollte eine Kinderbrille nicht nur die Sehschwäche ausgleichen, sondern auch robust und flexibel sein, um den kindlichen Alltag zu unterstützen.

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Tageslicht gilt als beste Prophylaxe

Leider verbringen Kinder und Jugendliche auch immer weniger Zeit im Freien, wo sie in Kontakt mit Tageslicht kommen oder den Blick in die Ferne schweifen lassen können. Laut Experten sind zwei Stunden oder mehr im Freien am Tag optimal für das kindliche Auge und bieten die beste Prophylaxe gegen Kurzsichtigkeit. Das Risiko einer Kurzsichtigkeit bei Kindern steigt um 33 Prozent, wenn sie täglich weniger als eine Stunde draußen sind. Dies trifft übrigens auf Stadtkinder deutlich mehr zu, als auf Kinder, die auf dem Land aufwachsen. Kinder sollten wenn möglich also immer in die Schule laufen, in den Pausen oder nach der Schule und am Wochenende draußen spielen und in der Natur sein.

Daneben bieten sich zwei wichtige Tipps an, um (weiterer) Kurzsichtigkeit vorzubeugen: Die 20-20-2-Regel:

• Lassen Sie Ihr Kind nach 20 Minuten Nah sehen (z. B. auf dem Handy oder Tablet) 20 Sekunden lang in die Ferne blicken. Das sorgt dafür, dass sich die Augenmuskeln nach einer gewissen Anspannung zum genauen Hinsehen wieder entspannen.

• Lassen Sie Ihr Kind jeden Tag mindestens 2 Stunden draußen sein, zum Beispiel zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule und zurück oder ausgiebiges Spielen auf dem Pausenhof.

Leider kann Kurzsichtigkeit nie vollständig verhindert werden (besonders wenn eine erbliche Komponente vorhanden ist), aber diese Tipps können Ihnen helfen, einer schweren Kurzsichtigkeit Ihrer Kinder (die später im Leben zu einer Sehbehinderung führen kann) vorzubeugen.