Dank vieler Aufklärungskampagnen und Informationen von Dermatologen und Medien wie Frauen- oder Familienzeitschriften wird mittlerweile vermehrt hochschützende Sonnencreme auch für Kinder benutzt. Nicht selten mit LFS 30 oder höher. Doch gilt das auch beim Schutz für die Augen?
Während Eltern ihre Kleinkinder mit Helm und TÜV-geprüftem Kindersitz sicher auf ihrem Fahrrad transportieren und auch sonst sehr auf deren Sicherheit achten, wird der Augenschutz häufig vergessen.
So alltäglich die Verwendung von Sonnenschutzmittel für Kinder auch sein mag, ihre Augen verfügen häufig noch nicht über genügend Abwehrmechanismen und müssen genauso vor schädlichen Einflüssen der UV-Strahlung geschützt werden. Durch UV-Strahlung geschädigte Augen leiden häufiger unter Augenkrankheiten wie grauem Star, Augenmelanomen und Hornhautentzündungen. Zeit also, Ihr Wissen über optimalen Augenschutz durch ein kleines Quizz auf die Probe zu stelle.
Wissen Sie, ob die folgenden Aussagen richtig oder falsch sind?
Richtig oder falsch: Kinderaugen reagieren besonders empfindlich auf UV-Strahlung.
WAHR!
UV-Strahlung ist für die Augen von Kindern schädlicher als für die Augen von Erwachsenen. Ihre Augenlinse enthält weniger Pigmente und ihre Pupille ist größer. Zu viel Sonnenlicht kann sogar zu dauerhaften Schäden an Kinderaugen führen.
Babys im ersten Lebensjahr haben eine durchsichtige Linse, die 90 % der UVA- und 50 % der UVB-Strahlen zur Netzhaut durchdringen lässt. Der körpereigene Schutz baut sich mit den Jahren auf und erst ab dem 25. Lebensjahr wird ein Teil dieser Strahlen von der Netzhaut absorbiert. Zudem ist die Blinzelfunktion bei Babys und Kleinkindern noch nicht vollständig entwickelt. Das bedeutet, dass der Reflex, zum richtigen Zeitpunkt die Augen zu schließen, kaum vorhanden ist.
Wenn die Kinder noch sehr klein sind, sind sie meist nicht der direkten Sonne ausgesetzt und werden durch einen Regenschirm oder das Dach des Kinderwagens geschützt. Aber später, sobald die Kleinen selbst laufen und die Welt entdecken können, darf die passende Sonnenbrille nicht fehlen.
Richtig oder falsch: Ein Hut oder eine Kappe für ein Kind schützt ausreichend vor der Sonne.
FALSCH!
Man denkt vielleicht, dass die niedliche Kindermütze oder Sonnenkappe nicht nur gegen die Sonne auf dem Kopf, sondern auch die Augen schützt. Für die Augen gilt das jedoch nur sehr bedingt: Die schädliche UV-Strahlung gelangt durch Blendung und Reflexionen immer noch in die Augen.
Richtig oder falsch: Je dunkler die Gläser, desto besser schützen Sonnenbrillen vor UV-Strahlung.
FALSCH!
Wie dunkel die Brille ist, sagt nichts über den UV-Schutz der Sonnenbrille aus. Tatsächlich können auch transparente Gläser 100 % UV-Schutz bieten. Superdunkle Brillengläser ohne UV-Schutz sind tatsächlich viel gefährlicher als leicht getönte Brillengläser ohne UV-Schutz. Durch die dunkle Brille erweitert sich die Pupille, wodurch noch mehr UV-Strahlung in Ihre Pupille eindringen kann. Achten Sie also genau auf den UV-Schutz der Brille und verlassen Sie sich nicht auf die Farbe der Gläser! Auf den Gläsern oder der Fassung ist meist angegeben, welchen UV-Schutz sie bietet. UV400 und UV100% bedeutet, dass Sonnenbrillen 100% UV-Schutz bieten.
Richtig oder falsch: Je höher die CE-Kategorie, desto besser sind Ihre Augen vor UV-Strahlung geschützt.
FALSCH!
Die CE-Kategorie gibt zwar an, dass die Sonnenbrille den Regeln der Europäischen Gemeinschaft entspricht, doch erst die Kategorie dahinter zeigt, wie viel Licht von den Gläsern absorbiert wird. Diese gibt also den Grad der Blendung an und nicht den Schutz vor UV-Strahlung. Dieser Wert findet sich im Bügel der Brille. Bei Kategorie CE 1 werden zwischen 20 % und 57 % des Lichts absorbiert, bei CE 2 zwischen 57 % und 82 %, bei CE 3 zwischen 82 % und 92 % und Gläser der Kategorie 4 absorbieren bis zu 97 % des Lichts. Diese letzte Kategorie bietet maximalen Schutz vor Blendung und eignen sich besonders in den Bergen oder auf See. Beim Autofahren können sie jedoch auch manchmal gefährlich werden. Fährt man damit durch einen Tunnel, sieht man sofort so gut wie nichts.